nach Klingenthal und dann Nachhause
Abends
schmiedeten wir Pläne und überlegten, wie wir nach
Klingenthal kommen könnten, denn dies war nach wie vor als
Etappenziel auf unserem Plan. Die Verwandschaft von Clemens ist
sofort in die Bresche gesprungen, kannte alle Bahnverbindungen, und
hat uns einen kompletten Fahrplan geliefert, so dass wir nach dem
Zwangsaufenthalt direkt von Regensburg nach Klingenthal im Vogtland
per Bahn fahren konnten.
Einen
Tag Aufenthalt im Vogtland hat uns die Schönheiten dieses
Landstriches vor Augen geführt, vor allem die Vogtland-Arena,
(siehe Titelfoto) ist in jedem Falle einen Besuch wert. Gegen einen
Beitrag von 5 ,00 € ist es möglich das
Gelände zu
betreten und zu besichtigen. Kleine Elektrofahrzeuge bringen den
Besucher nach oben zur Schanze und nach dem Aufstieg zur
Aufwärmkapsel hat man es geschafft. Die Sicht ist einfach
umwerfend! Steht man an einem bestimmten Punkt, erkennt man erst den
Mut, den ein Springer haben muß, um sich in das Nichts zu
stürzen, denn von oben kann man den Aufsprungpunkt nicht sehen.
Im
Vogtland gibt es viel zu sehen und zu bestaunen - dieser Landstrich
ist eine Reise wert. Doch leider wurde die Zeit nun langsam knapp.
Wir mußten aufbrechen und hatten gleich eine sehr schwere
Tour
vor uns, auf der ich schieben mußte. Ein geschotterter
Waldweg
mit einer Steigung von10 und 15% ist für einen alten Mann mit
Gepäck einfach zu viel. Doch wir haben es geschafft; die
Talfahrt haben wir genossen und sind dann im Tal geblieben bis Bad
Elster. Hier mußten wir über die Grenze nach
Tschechien
und gleich der nächste Ort hatte eine schöne
Gaststätte,
wo wir sehr preiswert gegessen haben. 0,4 Ltr. Budweiser 0,75
€, so
könnte man einen ganzen Urlaub verbringen. Das Essen war gut,
reichlich und sehr preiswert. Wir mußten aber weiter, unser
geplantes Ziel war Hohenberg a.d.Eger. Unmittelbar an der Grenze,
stand auch das Haus unseres Dachgebers, so konnten wir uns gleich
ausruhen, unser Dachgeber war noch nicht zuhause. Der folgende
Sonntagmorgen sah uns sehr früh auf der Strecke. Unser
Dachgeber
hatt e uns ein schönes Frühstück
bereitgestellt.
Danach sin wir sofort gestartet, denn das nächste Bett stand
bei
Bayreuth. Das Fichtelgebirge lag vor uns und hier hatten wir noch
einmal steile Schotterwege zu bezwingen. Leichter wurde es erst am
Nachmittag, als wir Bischofsgrün erreicht hatten, und in
Richtung Bad Berneck weiterfahren konnten. So kamen wir dann abends
auch wohlbehalten bei unserem Dachgeber an. Der Abend war
ausgeüllt
mit Fachgesprächen über Fahrräder und
Fahrradtouren.
Bis auf die Hohe Rhön hatten wir jetzt erst einmal die
schweren
Passagen hinter uns. Mit guten Wünschen und einem sehr guten
Frühstück hat man uns dann wieder auf die Strecke
gebracht.Vor uns lag der Main und die Saale und und wir konnten,
immer noch im Sonnenschein, zwei schöne Fahrtage verbuchen.
Coburg war die nächste angepeilte Station. In Bayreuth
mußten
wir erst mal den Main finden und hatten dann am rechten Ufer des
roten Mains die schlechtere Strecke erwischt. Zu unserem Glück
war es nicht allzuweit bis wir wieder auf einem guten Radweg
weiterfahren konnten und so haben wir am Abend auch, wie vorgesehen,
Coburg erreicht. Hier hatten wir allerding noch eine Bergankunft,
aber unser Dachgeber, den ich schon einmal bei der Rennsteigtour
besucht hatte hat sich über unser Wiedersehen sehr gefreut.
Der
Abend war ausgefüllt mit Berichten über unser Ergehen
seit
dem letzten zusammentreffen Clemens hat sich dann
zurückgezogen
während wir noch lange gesprochen haben. Das
Frühstück
war etwas später und leider hat auch die Zeit nicht mehr
ausgereicht die Veste Coburg zu besuchen. (Ich komme bestimmt noch
mal dahin).Der beste Weg den wir fahren sollten wurde uns auf der
Karte eingezeichnet, und so kamen wir auch recht gut an die
fränkische Saale und auf dem Saaleradweg nach Bad
Neustadt/Saale.
Nachdem
wir eine Unterkunft, privat und sehr preiswert gefunden hatten,
versorgten wir die Räder und machten uns frisch. Nach einer
guten Pizza im Ort und ein, zwei Weizen sind wir noch vor dem Regen
in unserer Unterkunft angekommen.
Beim
Start am nächten Morgen war es wenigstens von oben trocken.
Schnell war der Radweg nach Bischofsheim/Rhön gefunden, eine
ausgediente Bahntrasse, und zügig ging es nach Bischofsheim.
Ein
Besuch bei einem bekannten Wanderer hat uns erfrischt, dann ging es
wieder bergauf. Die Rhön mußte überwunden
werden und,
es ging besser als erwartet. Das Wetter hat zum Anfang noch
mitgemacht, aber im oberen Teil herschten dichter Nebel und Regen,
die uns das Leben schwer machten. Clemens, der streckenweise
vorgefahren war, wartete in Wüsstensachsen auf mich, und
zusammen ging es dann nach Hilders. Auf dieser Strecke war es wieder
trocken. In Hilders kauften wir ein und fuhren dann auf den
Milseburgradweg. Leider fing hier der Regen wieder an, und die
Regenkleidung wurde erneut gebraucht. Noch ca. 10 km mußten
wir
fahren, dann sahen wir den Tunneleingang am Milseburgradweg. Links
oben auf einer Anhöhe war die Jugendherberge die wir uns
ausgesucht hatten.Da wir schon früh angekommen waren mussten
wir
noch etwas warten, dann konnten wir unser Zimmer beziehen, Klamotten
trocknen, Räder verstauen, duschen und dann wie neugeboren zum
Abendessen in den Speisesaal gehen. Der Rest des Abends war ein
Fernsehabend, mehr konnte man nicht anstellen.
Der
letzte Tag brach an. Noch ca. 60 – 70 km trennten uns von
Zuhause.
Bei leichtem Regen fuhren wir durch den Milseburgtunnel und weiter
bis Fulda. Zwar ohne Sonne, aber trocken errechten wir bald
Lauterbach. Der Vulkanradweg führt uns am schönen
Schloß
Eisenbach vorbei und wohlbehalten kamen wir zuhause an. - mit mit
neuen Kräften für ein weiteres Jahr.
Ein
trauriger Nachsatz: Im Jahre 2001 wurde meine Frau zu einem schweren
Pflegefall nach drei Schlagafällen in kurzer Zeit.
Nach
meinem Urlaub, wo ich Kraft für ein weiteres Jahr getankt
hatte,
ist siew am 11.09.2008 eingeschlafen.
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