So ging es dann weiter
Hallo Freunde des
Fahrrades!
Der Anfang war geschafft,
ein hartes
Stück Arbeit lag hinter mir, aber es hatte sich
gelohnt.
Der Winter wurde herbeigesehnt, ich wollte wissen hat sich die
Quälerei gelohnt? Der Winter kam, so wie in 2006/2007
nämlich
ohne Schnee. Skilaufen nicht machbar mangels Schnee und daß
im
schneesicheren Vogelsberg. Also, bin ich auf dem Fahrrad
weitergefahren, was aber dann keinen richtigen Spaß machte.
Die
Autos haben im Winter auch schlechte Sicht und ich hatte aus dem
Grund Angst. So wurde ein MTB angeschaft, einen selbstgebauten
Halogenstrahler auf den Lenker und ab in den Wald. Jetzt machte die
Sache wieder Spaß. Das Training, dem ich noch vor einem Jahr
aus dem Weg gegangen bin hatte mich eingeholt und ich habe nicht
mehr protestiert. Man fühlt wie der Körper sich an
die
neuen Verhältnisse anpasst und wenn man sagen kann:
“Nach
meinem 50.ten Geburtstag bin ich immer besser geworden“! Wenn
dann das Umfeld diese Tatsache auch noch bestätigt,
fühlt
man sich gut.
Ein neuer Gedanke, wie man
das
Angenehme mit dem nützlichen verbinden kann, kam dann auch,
der
Weg zur Arbeit mit dem Rad. Da ich meine Zeiten weder kontrolliert
noch irgenwie gemessen hatte wurden Testfahrten durchgeführt
und
dabei nach Möglichkeiten abseits der Autorennstrecken Ausschau
gehalten. Es wurden Wege gefunden, Zeiten festgehalten und
dann
wurde im Sommer ernst gemacht. Hier muß ich nun ein meiner
Frau
ein großes Lob aussprechen, ohne murren ist sie
früher
aufgestanden um mir vor der Abfahrt ein Früstück zu
machen.
Sie hat mich nie ohne Essen wegfahren lassen und heute weis ich, es
war richtig. Natürlich wurde ich belächelt wenn ich
am
Abend die Firma verlassen habe und mit dem Fahrrad nachhause gefahren
bin. Die Strecke war 17 Km. Die Höhendifferens von der Arbeit
(Lauterbach/Hesssen) nach (Herbstein oT. Lanzenhain) ca. 350
Höhenmeter. Ein positiver Nebeneffekt war, ich war nur wenig
langsamer, mit dem Rad gegenüber meinen autofahrenden
Kollegen,
weil ich Kreuzungen, Staus und Ampel umfahren konnte. Der zweite
Nebeneffekt, nicht zu unterschätzen, aufgestauter Stress wurde
auf dem Nachhauseweg im Straßengraben abgelegt. (bestimmt er
liegt noch dort).
Gut, ich mußte
etwas früher
aufstehen, das ist mir nicht schwergefallen, aber, am Arbeitsplatz
hab ich sehr schnell festgestellt, ich war besser drauf. Die einfache
Tatsache, daß ich durch die Landschaft langsam gefahren bin,
mich dabei bewegt habe und ohne Verkehrsstress an meinem Arbeitsplatz
war, daß war der ganze Grund. Ich war mit
Sauerstoff aufgeladen für den ganzen Tag. Die
schönen
Beobachtungen die man gratis hat, muß man nicht extra
erwähnen.
Mein Weg führte auch durch ein Waldstück , da waren
Rehe,
Füchse und Hasen meine Weggefährten, besser kann es
nicht
sein und weil es mir gefallen hat, habe ich weitergemacht, bis meine
Arbeitskraft nicht mehr gebraucht wurde.
Bei Arbeitskolegen konnte
ich
beobachten, der Stress war schon vorhanden als man zur Arbeit kam.
Zuhause Frühstücken, dass Brötchen im Auto
fertig
essen und dann einen LKW auf der Fahrbahn der nicht leicht zu
überholen war! Mehr muß ich sicherlich nicht
schreiben,
den Rest kennt jeder.
An den Wochenenden wurden
bei schönem
Wetter immer gefahren, die Strecken veränderten sich und
wurden
lang und länger. Auf kürzeren Strecken fuhr auch
meine Frau
mit, die großen Strecken mochte sie weniger. Dann lieber den
Hund rausbringen, zu Fuß war Ihr kein Weg zu weit. Unsere
Hunde haben das genossen bis zum letzten Tag. Heute haben wir keine
Hunde mehr, aber dazu später.
Große Strecken an
den
Wochenenden? Wo wurden die gefahren und wie lang waren diese Strecken
wird man sich fragen. Nun, die Antwort ist hier. Wie im ersten
Bericht bereits erwähnt, hat es lange gedauert bis
ich 1 –
5 km problemlos bezwingen konnte.
Die Strecken wurden
verlängert und
zwischen 20 und 80 km weiter geübt, es ging prima.
Inzwischen sind die Grenzen
nach oben fließend,
je nach Lust, Wetter und Laune wurden an den Wochenenden bis 160
Km/Tag gefahren. Dabei wurden die Rhön, der
Vogelsberg und
die Wetterau erkundet, aber auch der nordhessische Bereich nicht
ausgeklammert. Als echter „Hessebub“ wurde
auch die Fulda an
einem Tag ausgemessen, Fahrt zur Wasserkuppe mit dem Auto. Aufsitzen,
und über Gersfeld, Fulda, Schlitz, Bad Hersfeld, Rotenburg,
Melsungen, Kassel wurde am Abend Hann-Münden erreicht, wo ich
dan abgeholt wurde. 194 Km an einem Tag haben mich dann stolz
gemacht, denn meinen 60. ten Geburtstag hatte ich bereits gefeiert.
In Immenhausen habe ich
bei Freunden geschlafen und am anderen Morgen bin ich dann nachhause
gefahren
165 Km.
Wenn man so allein auf der
Srecke ist, kommen, eben all
die Gedanken was kann man noch machen, wie lässt sich das
Erleben noch verbessern? Zur großen Tour, fehlte noch der
Mut, vielleicht auch das richtige Rad oder auch beides, aber denken
durfte man und Luftschlösser darf man immer bauen, sogar ohne
Baugenehmigung. 1990 war dann ein Jahr der Überraschungen,
meine Frau suchte schon seit langem einen Arbeitsplatz und
unmittelbar vor unserem geplanten Urlaub hat sie ihn auch bekommen.
Nun hatten wir ein Urlaubsproblem das nach einer Lösung
suchte.
Sie konnte nicht in Urlaub gehen, ich mußte
in Urlaub
gehen.
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